Life is what happens to you while you are busy making other plans. - John Lennon

9. August 2011

Review Ausrüstung

Falls bei jemandem das Interesse auf die eine oder andere Wanderung geweckt worden ist, will ich hier nochmal kurz meine Ausrüstung bewerten.

1. Generelles:
1a) Gewicht: Es ist wirklich so: Jedes Gramm zählt! Man macht sich darüber zwar anfangs nicht so viele Gedanken, aber dennoch sollte man bevor man startet jedes Ausrüstungsteil sich anschauen und überlegen, ob man es wirklich braucht. Aus diesem Grund waren bei mir kurz vor der Abreise Kissen und 2. lange Hose rausgefallen. Generell sollte man auch immer die leichtere Version kaufen, wenn man 2 Produkte zur Auswahl hat.
1b) Bounce Box: Warme Kleidung / Ausrüstung vorausschicken! Spart nämlich auch Gewicht und Volumen. Ich habe vorausgeschickt: Schlafsack-Liner, Softshell, Regenhose, dickere lange Hose und noch Kleinkram
1c) Ausrüstung wechseln: Anfangs und zum Herbst hin wasserdichte Schuhe, zwischendrin nur leichte, wasserdurchlässige Laufschuhe! Oder Hose: zwischendrin nur eine ganz dünne, leichte lange Hose dabei haben gegen die Insekten. Stichwort: Bounce-Box!
1d) Kundenservice nutzen: Immer wenn was kaputt geht einfach die Nummer im Companion anrufen und fragen, ob man es ersetzt kriegt. Klappt häufig, da die Unternehmen wissen, dass man mit vielen anderen Hikern unterwegs ist und die Erfahrung weitergibt!

2. Super bewährt:
2a) Merinowolle-Kleidung: War zwar nicht so widerstandsfähig (viele Risse), aber vom Komfort und Geruch nicht zu schlagen! Super angenehm!
2b) Rucksack: Einfach traumhaft! Nachdem ich den Hüftgurt verstärkt hatte, weil er mir zu groß war, habe ich keinerlei Probleme gehabt. In jedem Fall empfehlenswert!
2c) 2. paar Unterwäsche aus Polyester: Da nur nachts getragen, super! Geringe Geruchsbildung
2d) Leichte Laufhose: Super bequem!!
2e) Smartwool-Socken: Eine unglaubliche Verbesserung ggü. den in Deutschland üblichen Polyestersocken!
2f) Kocher, Geschirr: Billig, leicht und hat den Zweck erfüllt. Hände weg von Benzinkochern und den neuartigen Holzöfen!! Gas oder Spiritus sind das Maß der Dinge. Die Spezialisten verzichten zum Sommer oder komplett auf einen Kocher. Geht auch, ist aber gewöhnungsbedürftig.
2g) Handwärmer: Für besonders kalte Nächte als Lebensversicherung!
2h) Der Feodora-Hut: Leicht, schützt auch die Ohren vor Somme. Und hat mir einige Komplimente eingebracht ;-)

3. Gut / Normal:
3a) Zelt: Nachdem ich rausgekriegt habe, wie man es richtig aufbaut blieb es auch trocken. Dennoch würde ich mich bei einem weiteren Trip für ein normales Zelt (Innen+Aussenzelt) entscheiden, da es bei Kälte wärmer ist und man bei Wärme (und Trockenheit) das Aussenzelt weglassen kann und unter freiem Himmel schlafen kann. Vergesst das Tarp, manche schwören vielleicht drauf, doch die Insekten werden irgendwann einfach zu viel! Ansonsten: Hängematte? Auf jeden Fall ein Gewichtsvorteil!
3b) Falteimer: Auf alle Fälle eine praktische Sache; Meiner hatte zum Ende hin ein Leck bekommen, ging aber auch noch!
3c) Fleecejacke: Billig und warm. War den letzten Monat aber auch nur noch als Kopfkissen dabei :-)
3d) Schlafsack: Hat seinen Job erfüllt.
3e) Trekking-Stöcke: Sind in jedem Fall notwendig. Meine gabs für lau, daher kann ich mich nciht beschweren, waren aber ziemlich schwer (auch hier aufs Gewicht achten, und die Garantie)
3f) Schlafsack-Liner: Gute Alternative zu 2 unterschiedlichen Schlafsäcken!
3g) Sonstiges, das sich bewährt hat: Messer, Stirnlampe, Bearbag, Crocs,

4. Naja:
4a) Isomatte: Aufblasbar ist bequemer, aber wenn die leichtere Variante nehmen. Meine war zu schwer und sperrig! Ansonsten die in Deutschland nur im Netz erhältliche Z-Lite von Therm-a-rest im Eierkartonformat!
4b) Fjällräven-Hose: War für zu teuer für die Leistung
4c) Poncho + Beinlinge: Poncho ist leichter als die Kombo Regenjacke und Rucksackliner, aber hat auch Nachteile: Man kann bei leichtem, warmen Regen nicht nur den Rucksack schützen, und sich selber durch den Regen kühlen lassen. Po wurde durch Verwendung von nur Beinlingen und windigem Regen auch nass. Daher eher Regenhose nehmen.
4d) Wasserreinigung: Die ewige Frage: Tropfen oder Filter? Gefiltertes Wasser schmeckt besser, aber der MSR Sweetwater ist definitiv zu fehleranfällig! Muss jeder Hiker selber wissen. Doch zum Ende hin hatte fast jeder die Tropfen!

5.Schlecht:
5a) Polyestersocken: Man fühlt den Schweiß die ganze Zeit!
5b) North Face Schuhe: Haben halt nicht gepasst... und sind nicht widerstandsfähig... aber: Top-Kundenservice
5c) Softshell: Ist was für City-Outdoor-Helden. Hat auf dem Trail nix verloren!!!
5d) Der AT- Companion: Nehmt den A.T. Guide der hat mehr Infos und ein Höhenprofil (manchmal hilfreich um z.B. 3,000ft Anstiege in den Morgen legen zu können, wenn es noch kühl ist.) Der Companion hat viele nutzlose Infos, die wiederum Gewicht bedeuten.

6. Ansonsten:
Probieren geht über studieren! Nicht abschrecken lassen! Viele (v.a. Deutsche) machen sich zu viele Gedanken! Man stirbt schon nicht, wenn man auf den ersten 30 Meilen nach Neel's Gap zu viel oder falsche Ausrüstung dabei hat! Die meisten Hiker, die starten, sind genauso unerfahren wie man selber!
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1 Kommentar:

  1. servus

    hab mir ganz begeistert deinen blog durchgelesen. interessante dinge da. vor allem weil ich nächstes jahr von meinem chef 3monate frei bekommen hab und dann genau diesen teil durchlaufen will wie du. wäre klasse wenn du mir noch einige weitere infos geben könntest.

    gruß lars (lh512webde)

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